Wie „Glaube an dich selbst“ in der Realität aussieht

Es ist eine Aussage, die uns gerne gepredigt wird. Von den Medien, von selbsternannten Gurus, von anderen Kreativen: „Wenn du nur genug an dich glaubst, klappt es auch.“

Ich möchte euch etwas verraten: Ich habe an mich geglaubt. Mein allererstes Manuskript hielt ich für grossartig. Ich habe auch eine absolut überzeugte Verlagsbewerbung nach der anderen verschickt – und nichts passierte, ausser, dass ich ab und zu mal eine Absage bekam. Das frustrierte mich zunehmend und ich verfluchte diese Leute, schwor, dass sie eines Tages alle dumm gucken würden, weil sie meine Genialität nicht anerkannten.

Als dann tatsächlich ein Buch von mir veröffentlicht wurde – alles andere als grossartig, in einem Imprint, bei dem ich bloss ein Nümmerchen war – war ich sicher, dass die Leser*innen, die es verstanden, das Buch weitertragen würden. Meine Idee war schliesslich total einzigartig (Spoiler: nicht). Was passierte? Sozusagen nichts und ich wurde darüber so frustriert. Gute Tipps darüber, wie es wirklich geht, lehnte ich ab, weil ich so heillos überfordert war; Davon, wie gnadenlos meine Illusionen in sich zusammengebrochen waren.

Versteht mich nicht falsch. Der Glaube an die eigene Sache ist wichtig und notwendig. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, der Glaube an sich selbst, ist ebenso essenziell. Aber damit die Sache wachsen kann, müssen wir konkreter werden. Wir müssen etwas tun, und zwar nicht einfach irgendetwas, sondern etwas Zielgerichtetes.

Dafür brauchen wir natürlich zuerst ein Ziel. Meistens gibt es auf dem Weg dahin viele Zwischenschritte, die wir passieren. Wir werden nur ankommen, wenn wir bewusst darauf zusteuern. Festlegen, was wir dafür benötigen und uns diese Dinge aneignen.

Wenn ich zum Beispiel als Ziel festlege „Ich will ein supererfolgreicher Autor werden“, dann brauche ich dafür eine grosse Reichweite bei der richtigen Leserschaft. Meine erste Aufgabe ist also, herauszufinden, wer diese Leserschaft ist, wie ich sie erreiche und dann das zu unternehmen, was ich dafür für förderlich halte. Vielleicht ist es der Vertrag bei einem Verlag, vielleicht ist es bezahlte Werbung, vielleicht ist es eine Community auf einer bestimmten Plattform.

Das ist es, was uns vorwärts bringt. Nicht nur zu glauben, sondern diesen Glauben mittels Taten zu unterstützen und immer weiter zu gehen, um die nächste Zwischenflagge zu erreichen.

Wenn du jetzt denkst „Aber das ist doch so furchtbar schwierig, ich weiss nicht, ob ich das kann“ bist du damit nicht allein. Ja, es ist schwierig. Der Weg ist steil. Ich befinde mich irgendwo mittendrin und jetzt, während ich das hier schreibe, erscheint mir der Gipfel sehr weit weg. Aber es gibt eine gute Nachricht: Auch negative Glaubenssätze können wir auflösen! Es wird zu Beginn anstrengend sein und es braucht Zeit, doch es ist möglich.

Frage dich, warum du glaubst, etwas Bestimmtes nicht zu können. Meistens ist die Antwort darauf schlicht, dass uns noch Wissen oder Übung fehlt. Beides können wir uns – Internet sei Dank – leicht beschaffen. Wie mehr Wissen und Übung wir erlangen, umso einfacher wird uns eine Sache erscheinen. Wir können uns ebenso fragen, warum wir in einer Sache unsicher sind. Meistens, weil wir es noch nie gemacht haben oder uns von irgendwoher Zweifel eingeflüstert werden (das sind die Lieblingssätze, jener, die es sich nicht vorstellen können; „Wie willst du denn davon leben?“ – „Wie willst du das machen, wenn du darin keine Ausbildung hast?“ – „Hör auf zu Träumen, sonst landest du in der Gosse“). Die Antwort auf den letzten Satz ist übrigens: „Ich träume nicht, ich tue es.“

Wenn du also denkst, du könntest etwas nicht oder dir nicht sicher bist, kehre die Frage um. Frage, was kann ich tun? Jetzt gerade, in diesem Moment. Fange damit an. Beginne mit dem einfachen und füge langsam Dinge hinzu. Baue auf dem auf, was du bereits hast. Denke in kleinen Schritten. Du wirst dabei beinahe unmerklich deine Grenzen durchbrechen. Ausserdem ist der Druck geringer.

Bleibe realistisch. Das ist nicht negativ, sondern gesund. Wenn ich mich zum Beispiel selbstständig machen will, aber absolut kein Geld und keinen Plan habe, ist das nicht Glaube, sondern Dummheit. Die Chance, dass ich damit auf der Strasse Ende, ist gross. Wenn ich aber einen Plan habe, weiss, wie viel Geld ich dafür brauche, und genug Ersparnisse habe, um auch eine anfängliche Durststrecke überleben zu können, sieht die Sache schon anders aus.

Glaube an deine Sache und deine eigenen Fähigkeiten. Tue etwas dafür. Richte deinen Fokus auf Möglichkeiten, statt auf Hindernisse. Haushalte mit deiner Energie und investiere sie zielgerichtet. So kommen wir voran, ohne an unseren Träumen zu zerbrechen.

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