Think Small – So bewältigst spielend du auch grosse Projekte

Kennst du das? Du hast eine Idee für ein richtig schwieriges, grosses Projekt. Aber keine Ahnung davon, wie man so etwas handhabt. Wo sollst du anfangen? Was gibt es alles zu tun? Was ist der erste Schritt? Wie behältst du den Überblick? Hilfe, Panik, tausend Fragezeichen, dein Kopf rotiert schon, wenn du nur daran denkst.

Das muss nicht unbedingt so sein. Aktuell gibt es auch bei mir so eine Idee, die mich schon seit Monaten nicht mehr in Ruhe lässt. Ein Art Projekt, die ich noch nie zuvor angegangen bin. Eigentlich wollte ich es bis zum Launch niemandem erzählen, weil ich befürchte, dass es peinlich wird, wenn es nicht klappt, aber dieser Beitrag wird einfacher, wenn ich es tue. Also: Es soll ein Videokanal werden.

Diese Form der Kreativität ist für mich völlig neu. Das finde ich ein bisschen unheimlich. Kann ich das überhaupt? Was, wenn ich mich völlig blamiere? Es gibt doch schon tausende andere, die das viel bessser machen! Soll ich wirklich die ganze Zeit dafür aufwenden? Aber ich bin auch der Meinung, dass Dinge, die einem keine Ruhe lassen, erhört werden wollen. Also werde ich es angehen.

Da du diese Situation sicherlich kennst, möchte ich hier eine Strategie zur Bewältigung solcher scheinbar übergrossen Projekte vorstellen, die ich mir aufgrund der Lehren des amerikanischen Autors und Philosophen Ryan Holiday zurechtgelegt habe. Seine Theorien bauen auf jenen der antiken Stoiker auf und haben mir bislang noch immer geholfen. Deshalb werde ich sie bei meinem Videokanal anwenden und sehen, was dabei herauskommt.

Der Leidgedanke lautet: Think small (also «denke klein»). Die Idee dahinter ist, nicht ständig auf das ferne Endziel zu blicken, sondern jeweils nur auf den nächsten Schritt, der unmittelbar vor dir liegt. Wenn du eine Bergwanderung startest, erwartest du ja auch nicht, mit einem Sprung beim Gipfel anzukommen. Sondern du arbeitest dich Meter für Meter den Weg hinauf.

Was bedeutet das für unser Projekt? Wir teilen es auf. Im Wesentlichen sind es vier übergeordnete Punkte, nach denen wir uns richten können, um dieses riesige Ding, das wir da planen, ein bisschen einfacher zu gestalten:

1) Wir brauchen einzelne Etappen – oder Teilschritte

Dafür teilen wir die grosse Aufgabe in ganz viele kleine auf. Jede Teilaufgabe wird notiert und als eigenes kleines Bündel behandelt. Bei mir sind dies grob umrissen:

  • Die technische Seite kennenlernen; Tools ausprobieren und herausfinden, was am besten funktioniert
  • Content-Entwürfe erstellen, um Form und Aufbau feststellen zu können
  • Meine Englischkenntnisse auffrischen, jedenfalls, wenn ich damit ein internationales Publikum ansprechen möchte
  • Testläufe durchführen; Um herauszufinden, wie es am besten wirkt, welches Licht ich brauche, was für Orte geeignet sind etc.
  • Mindset-Arbeit; Mut und sowas
  • Profil-Grafiken/Branding erstellen

Das sind also meine Teilprojekte. Die erscheinen mir alle – nun, immer noch umfangreich, aber es sind Dinge, die ich tun kann: Ausprobieren, lernen, erstellen, üben. Tun ist etwas Vertrautes, etwas, was ich gut kann. Das führt mich zum nächsten Punkt.

2) Wir bauen auf Vertrautes auf

In seinen Beiträgen zum ändern von Gewohnheiten empfiehlt Ryan Holiday, auf Dingen aufzubauen, die wir bereits tun. Bei meinem Projekt gibt es da ein paar Sachen, die ich bereits kenne:

  • Inhalte: Ich weiss genau, wovon ich spreche (jedenfalls bilde ich mir das ein). Alle geplanten Inhalte sind mir seehr vertraut. Das gibt mir etwas Zuversicht und erleichtert die Contenterstellung. Hier habe ich so seine Art inneren Leitfaden, weil ich genau weiss, in welche Richtung es gehen soll.
  • Grafiken, etc: Mache ich schon für diesen Blog und mein Buchmarketing
  • Videos: Ich weiss, wie ich optimalerweise sprechen sollte und wie ich es am Ende haben möchte. (Ja, da habe ich mit ausprobieren schon ein bisschen vorgelegt.) Auch hier habe ich so eine Art inneren Leitfaden.

Bei den meisten unserer Pläne werden wir eine Basis finden, auf die wir aufbauen können. Falls du aber gerade eine Idee hast, bei der dir solche Eckpfeiler fehlen, denke daran: Du darfst alles erst einmal in einem sicheren Rahmen ausprobieren. Du musst nichts öffentlich machen oder irgendjemandem zeigen.

3) Wir legen unser Tempo selbst fest

Genauso, wie wir alles erst einmal für uns selbst üben können, bevor wir es jemandem anvertrauen, schreibt uns niemand vor, wann die Sache «fertig» oder «bereit» sein sollte. (Ausser wir haben eine Deadline von einem Auftraggeber, in diesem Stadium sind wir jedoch garantiert bereits geübt in unserer Sache). Wir dürfen uns also Zeit nehmen. Vielleicht schaffen wir jede Woche eine Teilaufgabe. Vielleicht brauchen wir für einzelne Teile etwas länger. Vielleicht sind wir mal im Flow und gehen mehrere am selben Tag an. Das ist alles in Ordnung. Selbstdruck ist der Tod jeder Kreativität und jeder Qualität. Leichter geht es, wenn wir uns entspannen und uns die Zeit erlauben, die wir brauchen.

4) Im Zweifel gehen wir eins nach dem anderen an

Hier spielen die drei anderen Punkte mit rein. Wie bei einer Wanderung kommen wir auch in der Kreativität mit jedem Schritt, den wir tun, ein kleines bisschen voran. Mit jedem Meter, den wir geschafft haben, sind wir ein Stück weiter auf dem Weg, einen Meter näher am Gipfel. So arbeiten wir uns vor und freuen uns dabei über die Landschaft und das Erlebnis.

So werde ich mich also an das Projekt «Videokanal» heranwagen, trotz aller Unsicherheiten und Ängste. Wenn alles gut geht, läuft der Kanal in ein paar Monaten. Wenn es nicht gut geht, habe ich neue Erfahrungen gesammelt und etwas gelernt. Ab und zu verheddere ich mich noch im Resultate-Denken, aber da ich mir vorgenommen habe, mich dieses Jahr ganz auf Prozess-Denken zu konzentrieren, nehme ich mir ein Zitat von Mark Manson zum Motto: «Der Hauptzweck von Zielen ist nicht, sie zu erreichen, sondern die Richtung, in die sie uns bringen.»

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